Montag, 18. Oktober 2021

Gut gebadete Füße

Nach einer zwar kurzen, aber dennoch geruhsamen Nacht klingelt heute morgen fünf Uhr der Wecker. Die morgendliche Routine funktioniert weitgehend zwischenfallsfrei. Lediglich die Morgentemperaturen von 2° C erschweren die Dinge etwas. Im ungedämmten Gästehaus im Herzen der heutigen ersten Etappe auf der Eselfontein Farm sind die Temperaturen nicht viel höher und so bestreite ich das Frühstück mit Handschuhen, damit mir der Löffel nicht in der Hand festfriert. Dick eingepackt geht’s dann für uns per Rad zum Start. Unsere Väter dürfen derweil noch etwas länger frühstücken, da ihr Startblock eine knappe halbe Stunde nach uns dran ist. Kurz nach erfolgtem Start dürfen wir erstmal knöcheltief durch den Bach. Trotz schnell auf ein äußerst angenehmes Maß ansteigender Temperaturen brauchen die Füße dann die halbe Etappe um wieder warm und trocken zu werden – natürlich nur um später kurz vor dem Ende erneut gebadet zu werden. Unser Start gelingt ansonsten ziemlich gut und wir können recht weit vorn in die Trails auf der Eselfontein Farm einbiegen. Dies ist durchaus vorteilhaft, da die Überholmöglichkeiten recht begrenzt sind. Aus irgendeinem mir nicht offensichtlichen Grund ist Laura allerdings der Meinung, dass ich der Meinung wäre, sie würde zu langsam fahren; und das obwohl ich die ganze Zeit hinter ihr durch die Trails fahre. Als wir die Sache aufklären können, ist sie schon viel zu lang viel zu schnell durch die Trails gebolzt, was sich hinten raus etwas rächen wird. Dennoch haben wir heute einen guten Tag und viel Spaß auf den Trails, wo Laura in bewährter Weise ein zügiges Tempo vorlegt. Immer wieder können wir dort vor uns fahrende Teams einholen, was einem natürlich ein gutes Gefühl gibt. Lediglich die letzten 20 Kilometer der insgesamt 98 Kilometer werden wie schon angedeutet für Laura etwas zäh. Aber das ist am Ende bei unserem vergleichsweise minimalistischen Trainingspensum auch kein Wunder. Ich selbst kann Laura auf der heutigen Etappe aufgrund des hohen Trailanteils physisch ziemlich wenig unterstützen, sodass es heute mit der Gleichberechtigung von Männchen und Weibchen nicht so gut funktioniert und ich mir die Landschaft anschauen kann, während Laura sich quälen muss. Ich hoffe, auf der morgigen Etappe kann ich mich diesbezüglich etwas mehr austoben. Am Ende fahren wir den Sieg auf der ersten Etappe vor Janine Schneider/Benjamin Michael und Evelyne Trepte/Michael Trepte ein. Dabei können wir unseren Vorsprung in der Gesamtwertung um neun weitere Minuten auf nun 14 Minuten ausbauen. Klingt komfortabel, ist es aber beim Cape Epic erfahrungsgemäß nicht. Demzufolge wird es auch morgen wieder “Volle Kraft voraus” für uns heißen. Unsere Väter haben auch einen erfreulich guten Tag. Wir waren uns ja schon etwas unsicher, wie sie die technischen Ansprüche der Etappe meistern würden. Aber das war eindeutig unbegründet, denn sie sind am Ende nur eine reichliche Stunde langsamer unterwegs als wir. Jetzt heißt es uns und die Räder wieder fit für morgen zu bekommen. Für uns und unser Väter haben wir mit Jo und Kasha erstklassigen, massierenden Support. Für die Bikes (insbesondere für Uwes Rad, welches etwas mehr Aufmerksamkeit benötigt) sind wir heute unverhofft zu einem Edelmechaniker gekommen, der eigentlich mit für das Wohl der Räder von Simon Andreassen und Alan Hatherly sorgen wollte, aber nun aufgrund einer notfallmäßigen Blinddarm-OP von ersterem freie Spitzen hat. Insofern profitieren wir vom Pech der anderen und es gibt auch für unsere Räder heute nur das Beste.

Unser Fanclub wartet

 
Die Opas sind auch gut unterwegs

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