Freitag, 22. Oktober 2021

Abenteuerurlaub


Nachdem nach der gestrigen Etappe Andreas die abendliche Berichterstattung übernahm, ist heute Laura an der Reihe.

Nach dem morgendlichen Erwachen um 5 Uhr konnten wir freudig feststellen, dass der vorhergesagte Regen noch auf sich warten ließ und wir sogar auf einen trockenen Start hoffen konnten. Die morgendliche Routine spulen wir mittlerweile recht sortiert ab und fanden uns trotz Rückkehr zu Unterkunft wegen vergessener Utensilien pünktlich an der Startlinie wieder. Apropos Unterkunft: Für die Tage hier in Wellington sind wir in das Haus eines Bekannten einer Bekannten eingefallen. Zusammen mit drei Agamen, zwei Hunden, einer Katze, vielen Fischen, einer Schlange, Mäusen (=Schlangenfutter), einer Schildkröte und Tauben teilen wir uns das Haus. Völlig selbstlos hat unser “Host” uns sein Haus “for free” überlassen und kümmert sich von früh bis abends um das Wohlergehen von zwölf weitestgehend unbekannten Leuten, die in sein Haus eingefallen sind. Wir hatten den Kindern vor Beginn der Woche gesagt, dass wir für eine Woche “Abenteuerurlaub” machen werden. Das war nicht gelogen.

Der Countdown am Start wurde heute weggelassen und wir starteten für mich etwas überraschend in die heutige “Königsteappe”. Vom Start weg wurde ein ruhiges Tempo angeschlagen, was ganz in unserem Sinne war. Heute gab es keine Flachstücke sondern es ging stets bergauf oder bergab über fünf lange Ansteige. An den ersten beiden Anstiegen konnten wir unsere “Ochsenkarrentechnik” gut umsetzen und uns langsam nach vorne absetzen. Erfreulicherweise wurden die Aufstiege mit schönen Abfahrten belohnt. Die letzten beiden großen Anstiege waren dann eher schmal und technisch, sodass Sebastian sich hinter mir ausruhen konnte. Trotzdessen erreichte sein Blutzuckerspiegel den Nullpunkt als es anfing zu regnen und die Außentemperatur abfiel. Glücklicherweise hat er sich davon schnell wieder erholt. Meinen lockergewackelten Flaschenhalter konnten wir vor der letzten längeren Abfahrt wieder befestigen. Meine Vorderradbremse versagte auf der Hälfte der Abfahrt, was mich zu Sebastians Freude zu einer defensiven Fahrweise zwang. Am Ende konnten wir die Etappe in knapp unter fünf Stunden beenden und unseren Vorsprung in der Mixed-Wertung noch etwas ausbauen. In der Gesamtwertung kamen wir heute auf Platz 30 ins Ziel.


Unsere Väter hatten sich einen Startblock nach vorne gearbeitet und hatten einen Super-Lauf bis Andreas auf unerklärliche Weise auf einem unspektakulärem Trailstück über den Lenker vom Rad fiel und sich diesen unsanft in den Oberkörper rammte. Uwe leistete dem sichtlich mitgenommenen Teampartner erste Hilfe. Ab da fiel Andreas das Atmen schwer. Aber mit deutlich reduzierter Geschwindigkeit kamen die beiden doch ins Ziel. In einer symptombezogenen Erstuntersuchung wurde der Verdacht auf eine Rippenprellung gestellt. Andreas wird derweile liebevoll umsorgt und wir hoffen, dass er morgen früh wieder auf’s Rad steigen wird.

Unser Starmechaniker Jacques kümmert sich heute nochmal um unsere Räder. Der große Regen wurde derweile auf Morgen verschoben, weswegen der Start um eine Stunde nach hinten verschoben wurde und die Strecke um 8 km gekürzt wird.

Only two more days to go!

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