Sonntag, 17. Oktober 2021

Dead Man Riding


Heute muss ich mich kurz fassen, denn der Tag war lang. Mit zwölf Personen von Kapstadt nach Ceres und damit zum Startort von Etappe eins umzusetzen und dabei noch diverse Formalitäten wie Siegerzeremonie und den täglich erforderlichen Temperaturcheck zu erfüllen erwies sich als echte logistische Herausforderung. Da war der Prolog zeitlich gesehen fast nur eine Randnotiz. Bereits früh am Morgen ging es für unsere beiden Väter als zweites Team überhaupt auf die Strecke. Dabei erreichten sie ihr Tagesziel, das als erstes gestartete Team zu überholen und damit zumindest zeitweise die ersten auf der Strecke zu sein souverän. Als wir dann später auf die Strecke gingen, waren die beiden schon fast geduscht. Dabei hatten wir das Glück, sogar etwas Sonnenschein genießen zu können, nachdem es die ganze Nacht hindurch geschüttet hatte. Entsprechend nass war die Strecke, aber immerhin war die Pampe nicht so dick wie am Vortag, was einem doch deutlich mehr Kontrolle in den Abfahrten bescherte. Nach unserem Start begannen wir zügig damit, vor uns gestartete Teams zu überholen. Dabei lief es im Grunde wie am Schnürchen. Lediglich mit meinem Vorhaben, mich vor dem steilen Anstieg zum Dead Man’s Tree beim Abschleppen von Laura so richtig abzuschießen, da ich dort dann ja eh nicht helfen und mich daher super ausruhen könnte, hatte ich mich vertan. Denn Laura gab dort im Steilen richtig Gas und ich fühlte mich hier in der Folge wie Dead Man Riding bzw. Dead Man gerade so das Hinterrad halting. Entsprechend brauchte ich im anschließenden Flachstück auf der Tafelberg Road erstmal ein paar Atemzüge um die Sterne wegzukriegen. Schlussendlich konnte dieses Tief aber schnell überwunden werden und wir uns in die lange Abfahrt Richtung UCT (University of Cape Town) stürzen. In Anbetracht der Streckenverhältnisse gingen wir dabei auf Nummer sicher und ließen Vorsicht walten. Dennoch wurden wir im abschließenden technischen Stück ziemlich von einem vor uns gestarteten Team eingeparkt, sodass dort einige Sekunden liegen blieben. Am Ende reichte es trotzdem zu einem recht deutlichen Tagessieg vor den Paarungen Janine Schneider/Benjamin Michael und Evelyne Trepte/Michael Trepte und damit der Übernahme des ersten grünen Trikots als Gesamtführende. Morgen geht es dann ausgehend von Ceres auf die uns wohlbekannte Eselfontein Farm. Dort rollt einfach nichts und insofern werden die knapp 100 Kilometer uns und allen anderen morgen alles abverlangen. Dabei wird es auch darum gehen, sturz- und defektfrei durchzukommen, denn die teils recht steinige und felsige Strecke hat es definitiv in sich …  

Mittagessen in der Stammkneipe muss sein ...
Mittagessen in der Stammkneipe muss sein ...


Bei der Reise nach Ceres nehmen wir die "Scenic Route"

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